Hello, Chicago!

Das Gangster - Image trägt Chicago auch heute noch zu Recht. Die Gefahren einer Großstedt sind für Lkw - Fahrer überall zum Greifen nahe. Jeder ist froh da zu sein, will aber auch schnell wieder weg.

Die günstige Lage am Ufer des Lake Michigan macht Chicago zu einem wichtigen Knotenpunkt im Strassennetz der USA. Für unzählige Fahrer ist die Stadt wichtige Durchgangsstation auf dem Weg zwischen New York und Kalifornien. Sie sind sich aber auch der Gefahr bewußt und machen um die Stadt lieber einen großen Bogen.
Auf der einen Seite ist die wirtschaftliche Lage trotz der Anschläge des 11. September 2001 immer noch relativ gut. Auf der anderen Seite leben große Bevölkerungsschichten in großer Armut.
So auch am Großmarkt. Eine ganze Armee verwahrloster Gestelten streicht um die Trucks. Alle haben Hoffnung, dass ein großzügiger Fahrer für das Polieren des Lkw oder die Hilfe beim Entladen ein paar Dollars springen lässt.

Seit einigen Jahren herrscht in den USA ein gewaltiger Fahrermangel. Landesweit wird die Zahl fehlender Fahrer auf über 20 000 geschätzt. Deshalb locken Transportunternehmen Berufsneulinge mit einem hohen Einstiegsgehalt, der nach kurzer Zeit auf über 5 000 Dollar steigen soll - was aber dann nicht meißt der Fall ist.

Trotzdem stehen die Bewerber nicht Schlange. Vielleicht ist die Arbeit für die verwöhnte amerikanische Jugend einfach zu hart. So steigt die Zahl ausländischer Fahrer vor allem aus Mexiko unaufhörlich. Aber selbst aus Russland heuern viele an. Für diese Fahrer ist sogar ein Bruchteil des amerikanischen Lohnes traumhaft.

Dazu kommt, dass sich das Verhältnis zur Polizei rapide verschlechtert hat und die Leute auf der Strasse nach jedem Unfall mit einem Truck misstrauischer werden.